Farbvererbung - Verein der Original Ragdoll

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Farbvererbung

Vererbungsinfo

Farbvererbung bei der Katze und deren Testmöglichkeit

in dieser Farbe habe ich meine Erläuterungen hinzugefügt

Hier eröffnet sich eine neue Welt, nicht mehr die des *werweisens* (= spekulieren), sondern die der Fakten.

Dieses Jahr wurde ich angefragt, ob ich Interesse hätte, an der Testreihe eines brandneuen Farbtests für Katzen mitzumachen. Ich war natürlich sofort dabei und habe noch weitere Züchter angefragt. Es ging um Pointed und Non Pointed, sowie die Farben schwarz, chocolate und cinnamon. Somit schickte ich und auch div. andere Züchter, DNA der Katzen ein.
Ich habe ja vor 14 Jahren schon meine 1. lilac's und chocolate's gekauft. Dies waren Catastrophe sweet Gipsy Girl, lilac colorpoint und Kevin von Duschess, chocolate-bi-color. Für mich war es immer wichtig, auf 4 Farben zu züchten, es war nur schade, dass es nicht für jeden Züchter so war. Bei mir fielen auch immer wieder Jungtiere mit diesen Farben. So hoffe ich, das mit den Farbtest's gezielter gezüchtet wird und das hier einige mitziehen werden. Hoffe da auf jeden Fall und vor allem auf Neu-/Jungzüchter, die einfach auch noch ein weiteres und offeneres denken haben.
Hier sehen sie das Infoblatt des Labors über den Test:

Gentests für die Farbvererbung bei Katzen
 
Ab sofort stehen bei der BIOFOCUS Gentests für folgende Farbschläge bei Katzen zur Verfügung:
Pointed-Katzen (wir leider als Siamese bezeichnet, meint aber generell Colorpoint)
Einfarbige Katzen (alle Nonpointed Katzen leider als Burmese bezeichnet, hat nichts mit der Rasse Burma zu tun)
Seal
Chocolate
Cinnamon
Umwelteinflüsse und andere (dominante) Farbgene können die Farbschläge beeinflussen. Daher können Farbabstufungen die genetische Konstellation bezüglich der rezessiven Anlagen verdecken.
Mittels Gentest sind Träger der entsprechenden Gen-Varianten (Allele) eindeutig festzustellen. Durch Kenntnis der vorliegenden genetischen Konstellation können Tiere gezielt angepaart werden, um gewünschte Farbschläge zu züchten oder aber auch zu vermeiden. In der Zuchtbuchführung könnten die Farbtests für eine Registrierung der vorliegenden Farbschläge auf genetischer Grundlage verwendet werden – subjektive Bestimmungen strittiger Phänotypen wären damit objektivierbar.
  
Farbschlag Siamese und Burmese (gemeint sind also Pointeds und Einfärbige):
 
An der Ausprägung der Siamesen- und Burmesenfärbung ist das Gen Thyrosinase (TYR) beteiligt. Diese Gen wird üblicherweise auch als 'Albino-Locus' (C) bezeichnet. Das Gen wirkt bei der Verteilung der Farbpigmente im Fell mit. Zwei verschiedene Mutationen in diesem Gen führen zu den unterschiedlichen Farb-Phänotypen Siamese (Point) oder Burmese (= einfärbig).
 
Das dominante Wildtypallel 'C' bewirkt die Vollfärbung - das komplette Fell ist in der entsprechenden Farbe ausgefärbt. Das rezessive Siamesen- oder Maskenallel 'cs' bewirkt die Ausprägung der typischen dunklen Farbe an Maske, Beine, Ohren und Schwanz. Das ebenfalls rezessive Burmesenallel (einfarbig) 'cb' bewirkt die Fellfarbe Burmabraun und tritt in Abstufungen von schwarz bis dunkelbraun auf.
 
Der Siamese-Gentest ermöglicht die eindeutige Feststellung der Genotypen CC, Ccs, cscs; der Burmese-Gentest die Feststellung von CC, Ccb, cbcb.
  
Farbschlag Chocolate und Cinnamon
 
Die Farbschläge chocolate und cinnamon werden durch Mutationen im Gen TYRP1 (tyrosinase-related-protein-1), dem Genlocus für 'Braun' (B), verursacht. Dieses Gen ist an der Synthese des schwarzen Farbpigmentes Eumelanin beteiligt ist. Die phänotypische Ausprägung der verschiedenen Varianten (Allele) stehen dabei im Dominanzverhältnis B > b > bl. Das dominante B-Allel ist der Wildtyp und steht für die Farbe Schwarz. Die Anwesenheit eines einzigen Allels 'B' bedingt bereits die schwarze Färbung, wenn keine anderen Farbgene die Ausprägung beeinflussen. Katzen mit dem Genotyp bb oder bbl sind phänotypisch "chocolate", und Katzen mit blbl entsprechen dem Phänotyp "cinnamon".
 
Die Mutation 'bl' wurde bislang bei cinnamon Tieren in allen untersuchten Rassen nachgewiesen. Einzige bislang beschriebene Ausnahme ist die Rasse Ocicat, in der vereinzelt als cinnamon angegebene Tiere die Mutation nicht aufwiesen. Hier könnte es allerdings sein, dass die Farbe irrtümlich für cinnamon gehalten wurde oder der Farbschlag sich durch eine Kombination verschiedener anderer Farballele ergeben hat. Ebenfalls möglich wäre bei diesen Tieren eine Neumutation mit gleicher phänotypischer Ausprägung.
 
Für die chocolate Mutation 'b' wurden ebenfalls eindeutige Assoziationen zum Phänotyp festgestellt. Der chocolate-Gentest ermöglicht die eindeutige Feststellung der Genotypen BB, Bb, bb; der cinnamon-Gentest die Feststellung der Genotypen BB, Bbl und blbl.
  
Beispiel einer Befundung: (Phänotyp 'chocolate')
Genotyp
Erläuterung
 
BB:
Das Tier ist reinerbig für das Wildtypallel. Die Anlage für die Farbe 'chocolate' liegt nicht vor und kann nicht an einen Nachkommen weitervererbt werden. (Das Tier ist kein Chocolate und trägt Chocolate auch nicht.)
 
Bb:
Das Tier ist mischerbiger Anlageträger für das Wildtypallel und 'chocolate'. Die chocolate-Anlage wird mit einer 50%igen Wahrscheinlichkeit an einen Nachkommen weiter vererbt. (Das Tier ist kein Chocolate, trägt aber diese Farbe sehr wohl in seinen Genen.)
 
 
bb:
Das Tier ist reinerbiger Anlageträger für 'chocolate'. Die Anlage wird mit einer 100%igen Wahrscheinlichkeit an einen Nachkommen weiter vererbt.
(Das Tier ist also chocolate.)

Durchführung der Untersuchung:
 
Jeder Gentest kann einzeln durchgeführt und beauftragt werden. Als Probenmaterial ist ein Backenabstrich erforderlich. Über die Probenentnahme informiert eine gesondertes Informationsblatt. Das Resultat liegt innerhalb von 14 Tagen nach Probeneingang vor. Der Auftraggeber erhält neben einem Laborbefund auf Wunsch ein auf das Tier bezogenes Zertifikat, aus dem die genetische Konstellation bezüglich der analysierten Farbe hervorgeht. Um einen Test in die Wege zu leiten reichen Wattestäbchen mit dem nötigen DNA-Material aus.

für ev. Anfragen betr. Test können sich unsere Mitglieder direkt an die Zuchtbuchführerin wenden. Für ein Mail KLICK HIER


Hier nun das Testergebnis eines meiner Jungtiere: KLICK HIER

Tabellen von mir erstellt und von weiteren Personen überprüft!

BB          = Aussehen seal, Träger seal, reinerbig seal, kein Verdünnungsträger
Bb          = Aussehen seal, Träger chocolate, kein Verdünnungsträger
bb          = Aussehen chocolate, Träger chocolate, kein Verdünnungsträger
BBdd      = Aussehen blau, Träger blau, kein Lilacträger
Bbdd      = Aussehen blau, Träger blau und lilac
bbdd      = Aussehen lilac, Träger lilac

 

BB x BB        = Aussehen bei allen seal, alle Jungtiere sind reinerbig seal; = BB
Bb x BB        = Aussehen bei allen seal, 50% sind reinerbig (BB) seal, 50% sind seal mit chocolate
                    Träger (Bb); man kann nicht sehen, wer was ist; = B oder Bb
bb x BB        = Aussehen bei allen seal, 100% sind seal aber chocolate Träger; = Bb
bb x bb        = Aussehen bei allen chocolate und alle Träger von chocolate = bb
bbdd x bbdd = 100% sind lilac = bbdd
BBdd x BB     = Aussehen 50% blau, 50% seal, alle Träger der Verdünnung
BBdd x BBdd = Aussehen bei allen blau
Bbdd x Bbdd = 37,5% BBdd = blau; 37,5% Bbdd = blau (Träger lilac) und 25% bbdd = lilac
BBdd x bb     = Aussehen seal, Träger von Verdünnung und chocolate
Bbdd x bb     = Aussehen: 50% seal (Chocoträger), 50% chocolate,
BBdd x bbdd  = Aussehen: alle blau, alle lilac-Träger
bb x bbdd     = Aussehen: 100% chocolate (Träger der Verdünnung),
bbDd x bbdd = Aussehen: 50% chocolate und 50% lilac

Aber bitte vergesst nicht, es ist alles reine Theorie!

schwarz (seal)

mit TYRP1

chocolate

mit TYRP1

cinnamon

         

Dilutiongen

 

Dilutiongen

 

Dilutiongen

         

blue

 

lilac

 

fawn

KREUZUNGSTABELLEN: KLICK HIER

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