Outcross - Verein der Original Ragdoll

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Outcross

Ragdollinfo

OUTCROSS UND SEINE BEDEUTUNG

innerhalb der eigenen Rasse
- auf eine fremde Rasse zur Blutauffrischung
oder, - um neue Farben und Zeichnungen zu erhalten.

Text: Silvia Klaus,   Juni 2009, unter Mithilfe von  T. Röllin, welche seit 19 Jahren das Original züchtet und mit der Geschichte gut vertraut ist.
 
Als die Ragdoll in Europa eingeführt wurde, war der (Blut-) oder Genpool sehr klein - man fing mit wenigen Tieren an, doch waren alles Original-Ragdolls.  Die Züchter gingen mit Verpaarungen sehr vorsichtig um, versuchten also, wann immer möglich, keine Rückverpaarungen auf das Vater- oder Muttertier vorzunehmen und so, möglichst wenig verwandte Tiere zu verpaaren.  Dies wurde gemacht, damit die Blutlinien so gross und verschieden wie möglich wurden. Natürlich wurden mit der Zeit auch Tiere aus weiteren Zuchten (nicht nur England, sondern auch aus Amerika... ) eingeführt, so dass der Gen-Pool 1995 so gross war, dass eine Blutauffrischung durch fremde Rassen nicht notwendig war - und auch heute nicht ist.  Zu beachten ist, mit jeder Anpaarung wird das Genmaterial neu zusammengesetzt.
 
Mit Blutauffrischung in der eigenen Rasse meint man:
 
Die Engländer führten Ihre Originalen Ragdolls in den 80er Jahren von Amerika ein. Damals hatten diese Tiere ein halbes Jahr Quarantänezeit. Es mussten also ganz gezielt Ragdolls eingeführt werden (mehrere Tiere gemeinsam) - denn, im Ausland mal eben schnell eine neue Zuchtkatze kaufen, so wie das heute geht, war nicht möglich.  Deshalb entstand in Europa die 'englische Linie', ausschliesslich mit Originalen Ragdolls aus der Cattery: 'Blossom-Time', welche D. Dayton gehörte.  Der Ausdruck 'englische Linie' bezieht sich auf Ragdolls, welche zurückzuführen sind über englische Züchter zu 'Blossom-Time', USA. In England hiess die erste berühmte Cattery von Lulu Rowley: 'Petil-Lu'.
 
Die Ragdolls, welche direkt aus USA nach Deutschland importiert wurden, bezeichnet man als 'amerikanische Linie'. Diese Ragdolls haben den Ursprung zum grössten Teil aus den Catterys: 'Ragnarok's' und 'Hemlock Trails'.
 
Diese Linien (in den ersten 10 Jahren in Amerika der Original-Ragdollzucht von 1970 - 1980
und: in England 1980 - 1990)  wurden wie folgt gezogen:

Englische Linie:

A. Baker: 'Raggedy Ann' - zu:

'Blossom-Time'

- nach England zu:
Petil-Lu'

Amerikanische Linie:

A. Baker: 'Raggedy Ann' - zu:

z. B. 'Ragnarok's'

oder 'Hemlock Trails'.

Dies ist nur ein Beispiel - natürlich hat A. Baker ihre Ragdolls auch an andere Züchter weiter verkauft! - und die aufgeführten Züchter und alle weiteren, auch!

D. Dayton  und Hemlock Trail/Ragnarok's haben in der Zucht verschieden selektioniert, z. B.: Grösse, Augenfarbe, Felllänge, Fellqualität...  
Von diesen Originalen Ragdolls (von denen alle Ahnen auf der D. Dayton-Genetikkarte eingetragen waren) gab es also zwei 'Linien' von denen man sagen konnte, dass die Blutlinien nicht mehr 'verwandt' waren. Wenn man so einige Jahre nur Ragdolls der 'englischen Linie' gezogen hatte (dem sagt man: Linienzucht) und sich dann entschliesst die 'amerikanische Linie' einzukreuzen, dann nennt man dies ein Outcross innerhalb der eigenen Rasse. Hier ist es ein Outcross innerhalb der Original-Ragdoll. (dies braucht keine Genehmigung)
 
Mit Blutauffrischung durch eine fremde Rasse meint man:
 
Das Einkreuzen einer fremden Rasse, welche der eigenen Rasse so ähnlich wie möglich ist: Im Aussehen, also im Typ, in Zeichnung und Farbe. Das Ziel von einem solchen Outcross ist dies, dass die eigene Rasse im Erscheinungsbild erhalten bleibt, nicht erweitert wird - aber frisches Blut trägt. Dies macht man vor allem bei einer noch sehr, sehr jungen Rasse. Bei der Original-Ragdoll war dies aber keine Notwendigkeit. Denn als die Original-Ragdoll nach Deutschland kam, war diese Rasse nicht mehr jung,  es gab sie bereits schon 20 Jahre lang, also seit 1965 (und hier sei auch bemerkt: Bei einer Original-Ragdoll darf dies nicht gemacht werden! Warum? Lesen Sie weiter.)
 
Wenn ich heute davon spreche, dass es nur noch wenige Original-Ragdoll-Züchter gibt (also auch wenige Tiere) so ist das immer im Vergleich zu 1995 zu betrachten.  Zu dieser Zeit gab es nur die Original-Ragdoll-Züchter in Europa (nur wenige Züchter konzentrierten sich auf neue Farben). Heute ist es umgekehrt. Trotzdem ist der heutige Genpool unserer Originalen Ragdoll grösser als 1990, nach den ersten 5 Jahren Ragdollzucht im deutschsprachigen Raum.  
 
Nun zurück zum Outcross auf eine andere Rasse, zwecks Blutauffrischung
- wie muss dabei vorgegangen werden -
nehmen wir als Beispiel dazu die Ragdoll in ihrer ursprünglichen Zeichnung:

Die folgenden Regeln habe nicht ich aufgestellt!
Hier möchte ich anmerken, dass ein Outcross Regeln und Richtlinien hat, welche z.B. auch vom Dachverband FIFé festgelegt sind.  Auch, wenn eine neue Rasse entstehen soll, wird mit einem Zucht-Plan vorgegangen. Doch selten ein Züchter weiss davon und kreuzt einfach alles ein, von dem er denkt, dass ein interessantes Erscheinungsbild rauskommt.
 
1. Ein Outcross muss eine Bewilligung vom Zentralverband /Dachorganisation haben und muss genauestens dokumentiert  werden.
2. Das Erscheinungsbild der eigenen Rasse muss gewährleistet sein - oder erhalten bleiben.
3. Da die Farben der eigenen Rasse Ragdoll ausschliesslich aus der Grundfarbe Schwarz  stammt, sollten Tiere mit nur dieser Farbe eingekreuzt werden. 
4. Weiter, dürfte nur die Self-Point, also die volle Point-Farbe eingekreuzt werden.
Weder Tabby noch Torty, keine einfarbige Katzen und auch nicht die neue Farbe rot/crème dürfte eingekreuzt werden.
5. Berücksichtigt werden muss:  das  Aussehen, also der Typ des Tieres, welches man einkreuzen möchte (dieser sollte so wenig wie möglich vom Standart der Ragdoll abweichen).
6. Jedoch, auch das Interieur (Charakter, Krankheiten...) sind genauestens zu überprüfen.  Damit auch zum grössten Teil das angenehme, ruhige, interessierte Wesen der Ragdoll erhalten bleibt, sollte nicht irgendeine Katze einer ausgewählten Rasse in die Zucht genommen werden, der Charakter jenes Tieres müsste auch so nah als möglich bei dem Wesen der Ragdoll liegen.
7. Und nicht zuletzt die Gesundheit! Es müssen Züchter (der fremden Rasse) gefunden werden, welche OFFEN über Gesundheit oder Krankheitsvorfälle in der eigenen Zucht aufklären, nichts verschweigen.
 
Danach wird ausgewählt und ein Zuchtprogramm erstellt:
 
Welche Züchter, und das müssen nicht wenige sein, nehmen die Jungtiere aus einer solchen F1, F2... -Verpaarung in die Zucht?
 Es müssten ausnahmslos alle Jungtiere aus der F1 Generation in diversen Zuchten platziert/verteilt werden, und mit diesen Jungtieren muss auf die eigene Rasse rückverpaart werden. Mit der F1 wird zurückverpaart auf die Ragdoll, so entsteht die F2 Generation. In der Zwischenzeit wurde die F1 aus der Zucht genommen. Jetzt wird mit F2 wieder auf die Ragdoll zurück verpaart - das gibt die F3. Nun wird die F2 aus der Zucht genommen - weiter Rückverpaart auf die Ragdoll wird mit F3 usw...  bis zu F10. Die Tiere aus der F10 Generation haben noch 0.09% Blutanteil der fremden Rasse. Man merke auf, hier wurde also nur EINE Katze fremder Rasse eingekreuzt!

Somit hätte man die Blutauffrischung einer Katze / einer fremden Rasse, in die eigene Rasse geholt.
Erst bei den Jungtieren der F10 Generation!  sind die Merkmale der fremden Rasse nicht mehr sichtbar - jedoch die eigene Rasse trägt nun frisches Blut. Vorausgesetzt alle beteiligten Züchter wissen, was 'auszumerzen' ist und was 'erhalten bleiben' soll!
Damit meine ich: Ein Katzenmädchen z.B. aus der F4 Generation, welches hochstehende Ohren der eingekreuzten Rasse trägt, sollte nicht mit einem Ragdollkater verpaart werden, dessen Ohren auch zu hoch angesetzt stehen - nur so kann man ein schnelles und perfektes Ergebnis im Erscheinungsbild erhalten.
 
Meine lieben Leute, mal ein bisschen Blutauffrischung mit da und dort einem Birmeli (Birma) einkreuzen...??? Oder sonst eine Rasse...??? Jeder macht das mal so alleine vor sich hin... ???  So geht das nicht in einer Rasse-Zucht!!! Teamwork ist hier angesagt! Da nimmt nicht jeder mal eben eine Katze fremder Rasse in die Zucht und 'bastelt' vor sich hin! (Direktlink zu den eingekreuzten Rassen: KLICK HIER)
 
**Würde man zum Beispiel mit der Original-Ragdoll ein solches Outcross auf eine fremde Rasse machen - wären alle Tiere aus so einer Verpaarung keine Originalen Ragdolls mehr!!!**
Deshalb ist es von Seite des VdOR ein wichtiges Anliegen, dass der Züchter aufgeklärt wird
was Rassezucht der Original-Ragdoll bedeutet!
 
Bis heute, also in den letzten 40 Jahren Ragdollzucht
(!!!  nicht bei der Original-Ragdoll  !!!)
 ging es so vor sich:
 
Die auf folgender Seite aufgeführten, herausgeschriebenen fremden Rassen, welche in die Ragdoll eingekreuzt wurden (50 Katzen von bekannten fremden Rassen
) sind noch lange nicht alle. Wir können getrost noch weitere dreissig dazuzählen. Dies wären dann in 40 Jahren 80 Katzen fremder Rassen. Wenn man dies durchrechnet sieht es wie folgt aus: Jedes halbe Jahr wurde irgendwo in einer Ragdollzucht mal irgend eine fremde Rasse eingekreuzt - einfach so - ohne amtliches OK zu einem richtigen Outcross. Dies wurde nicht nur gemacht zur Blutauffrischung - obwohl sich so mancher Züchter blauere Augenfarbe, längeres Fell... wünschte, und dies sein Grund des Einkreuzens einer fremden Rasse war. Die meisten Züchter setzten auf ein neues Erscheinungsbild - neue Farben, neue Muster oder Versionen - und daraus entstand die heutige Ragdoll auch in neuem Aussehen - weitere Varianten werden folgen, da bin ich mir sicher. Bei der 'Farbenragdoll' ist das ja auch ok.
Nachdem sich zum Beispiel 1994 eine kleinere Grupper von Ragdoll Farbenzüchter entschlossen hat, ihre Ragdolls von nun an RagaMuffin zu nennen, dürfte diese Rasse offiziell, mit ca. 5-6 Rassen verpaart werden. Unter anderem auch die Hauskatze 'von USA und Europa'. Dies, weil es nur wenige RagaMuffin Züchter gab und die Rasse noch jung war - und weil man auf Farbe züchten wollte. Diese RagaMuffin wurden dann wieder in die heutigen 'Farben Ragdolls' eingekreuzt! Soviel zu Rassenreinheit!

Dies spielt für den Original-Ragdollzüchter aber keine Rolle, da die Ahnen der 'Farbenragdoll' sowieso nicht lückenlos von allen Ahnen in der D. Dayton Genetikkarte eingetragen sind.  In den letzten 15 Jahren hat einfach die Aufklärungsarbeit gefehlt.
 
Nun ist auf dieser Seite deutlich erklärt, was der Unterschied einer Original-Ragdoll und einer Ragdoll der Farbenzucht ausmacht.
 
Wir bleiben bei der Bezeichnung Original-Ragdoll
Das Wort Original kommt aus dem Griechischen und bedeutet Ursprung. Wir haben das grosse Glück, dass wir noch im Besitz der Originalen Genetikkarte von D. Dayton sind. Diese ermöglicht es uns, eine Original-Ragdoll zu identifizieren.
Es ist unser Ziel die ursprüngliche Ragdoll, mit ihren Erkennungsmerkmalen und Ann Bakers Standard aus dem Jahre 1995 zu erhalten und zu fördern - eben unsere Original-Ragdoll

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